Die „Große Waldrallye“

Die „Große Waldrallye“ in den Berliner Mügelbergen

Worum geht es hier wohl?

Vom 05. bis 13. Oktober 2023 fand im Revier Teufelssee in den Müggelbergen die „Große Waldrallye“ der Berliner Waldschulen der INU gGmbH statt. Kinder der 5. und 6. Klasse aus Köpenick, Friedrichshain und Pankow waren zwischen 9 und 14 Uhr eingeladen, in das Thema „Wälder machen Klima cool“ einzutauchen.

In Kleingruppen von ca. acht Kindern ging es einen drei Kilometer langen, markierten Rundweg durch den Wald. Entlang dieser Strecke bewältigten die Kinder vier Stationen, an denen sie sich jeweils für eine halbe Stunde mit zwei bis fünf Waldpädagog*innen einem Thema ausführlich widmeten.


Entsprechend dem Motto der Waldrallye „Wälder machen Klima cool“ hatten die vier Stationen keine Nummern, sondern orientierten sich an dem betreffenden Wort des Mottos. 

Vor jeder Station sollten die Kinder ein Bilderrätsel lösen, welches als Passwort für die Station benötigt wurde. Dieses Lösungswort stellte auch schon eine Überleitung in das Thema der jeweiligen Station dar.

Was könnte das bedeuten?

Station 1 – Wälder

Tipps zum Verhalten im Wald


Als erstes sollten die Kinder fantasievoll die Bedürfnisse des Waldes darstellen. Im zweiten Schritt wurden die verschiedensten menschlichen Wünsche an den Wald pantomimisch abgebildet.

Auf diese Weise wurde das Spannungsfeld aus menschlicher Waldnutzung auf der einen und den Bedürfnissen des Waldes auf der anderen Seite für die Kinder leichter verständlich. Anschließend wurden Verhaltensweisen herausgearbeitet, die dem Wald und den Menschen ein angenehmes Miteinander ermöglichen.

Danach ging es konkret um die Bäume. Spielerisch durchlebten die Schüler die Lebensphasen eines Baumes vom Keimling bis zum Altholz.

„Wer lebt wo?“, war die nächste Frage an die Kinder. Als Beispiele dienten hierbei die Eule, das Eichhörnchen, der Regenwurm, der Maulwurf und der Specht.

Station 2 – Machen

Diese Station hatte das „TUN“ im Mittelpunkt.

Im Fokus stand der Rohstoff Holz und seine Bedeutung für unser tägliches Leben.

Wo und in welcher Form begegnet uns eigentlich Holz? Was könnte man noch alles aus Holz herstellen?

Freundlicherweise hatte uns Frau Knöfel-Mosch frische Linde zur Verfügung gestellt, sodass wir mit den Kindern auch in der Kürze der Zeit die Möglichkeit hatten, Holz zu bearbeiten. Jedes Kind konnte sich ein Stück Linde absägen, ein Loch in die Mitte  bohren und sich zusätzlich einen Wunsch FÜR den Wald überlegen und diesen auf den Rand seiner Holzscheibe schreiben. Auffallend war, dass es vielen Kindern schwer fiel, positive Wünsche zu formulieren. Häufig konnten sie nur sagen, was sie dem Wald nicht wünschen.

Beispiele für Wünsche: Regen, Reinheit, Gesundheit, viele verschiedene Tiere

Sägen, sägen, sägen
Mit Wünschen beschrifteter Klassenregenwurm

Stellvertretend für das gesunde Ökosystem Wald wurde der Regenwurm als Symbol gewählt. Mit den jeweiligen beschrifteten Holzscheiben wurde ein Klassenregenwurm erstellt. Die letzte Kleingruppe der Klasse vollendete dann einen langen Holzregenwurm, mit vielen bunten Wünschen zum Mitnehmen und Aufhängen in der Klasse.

Station 3 – Klima

Berlin als Schwammstadt

Nach einem steilen und anstrengenden Aufstieg hoch zur „Schönen Aussicht“ genossen alle Kinder erst einmal den atemberaubenden Ausblick auf den Müggelsee und die Umgebung Berlins.

Um das doch zimelich komplexe Thema Klima für die Kinder besser greifbar zu machen, wurde an dieser Station das Stadtklima Berlins genauer betrachtet.

Bezugnehmend auf das Prinzip einer „Schwammstadt“ mit einem lokalen Regenwasser-Management (großflächige Entsiegelung, Wasseraufnahme und Speicherung vor Ort), ging es an dieser Station um Visionen für die zukünftige Entwicklung Berlins.

Als erstes lernten die Kinder daher den Boden als Wasserspeicher in Form eines Schwammes kennen.

Danach ging es experimentell um den Baum, seine wasserführenden Leitbahnen und Stomata, sowie seine kühlende Funktion innerhalb der Städte durch Verdunstung. Mit Moos, Holz und anderen Naturprodukten optimierten die Kinder das Berlin-Modell symbolisch mit begrünten Parkhäusern, bewachsenen Hochhausfassaden und Miniwäldern in der Stadt. So erzeugten sie die abgekühlte Schwammstadt Berlin.

Station 4 – Cool

Hier begannen die Kinder spielerisch, sich mit der CO2-Bindung der Bäume vertraut zu machen.

In einem abgesteckten Feld versuchten die CO2-Moleküle (Kinder) an den Bäumen (Kinder mit verbundenen Augen) vorbei zu kommen, ohne von ihnen gefangen zu werden.

Bezugnehmend auf die Klima-Station bekamen die Kinder dann die Aufgabe, sich zu überlegen, welche Kleinprojekte sie zur Klimaverbesserung in ihrem Lebensumfeld initiieren könnten.

Am Ende gab es für alle die Möglichkeit, sich eine Eichel in ein Papiertöpfchen zu pflanzen und diese mit nach Hause zu nehmen.

Mit Spaß, neuem Wissen sowie Kreativität und Handwerk endete der Waldrallye-Erlebnistag.

Insgesamt nahmen 294 Kinder aus 14 Klassen an unserer Großen Waldrallye teil. Das Feedback der Kinder und Lehrer*innen war trotz teils widriger Witterungsbedingungen durchweg positiv. Alle Kinder würden gerne wiederkommen. Besonders toll war es für sie, alleine, ohne Erwachsene, im Wald unterwegs zu sein. Alle wünschen sich für das nächste Mal eine längere Wegstrecke.

Wir danken allen Waldschulmitarbeiter*innen für die kreative Konzeptionierung sowie die liebevolle und leidenschaftliche Umsetzung der Thematik.

Ein großer Dank geht auch an unsere Revierförsterin Silvia Knöfel-Mosch, das Lehrkabinett und das Forstamt Köpenick. Vielen Dank für die stetige und unkomplizierte Unterstützung der Waldschule Teufelssee!

Ein Kommentar zu „Die „Große Waldrallye“

  1. Ihr seid ja irre kreativ! Ich bin schlichtweg begeistert – eure Zusammenfassung dieser umfangreichen Waldrallye im Zusammenwirken INUgGmbH Waldschulen mit Forstamt Köpenick und der tollen Revierförsterin und Ihrem Team ( mit gesamt 294 BesucherInnen – wow!!) liest sich spannend wie ein guter Krimi !!
    Die Themen der einzelnen Stationen und die Umsetzung anhand von Impulsen, Aktionen und Spielen respektive Darstellung deren Ergebnisse (= zB Wünsche für den Wald ) sind schlichtweg umwerfend erdacht und bestimmt mit grosser Begeisterung durchgeführt worden.
    Aus der Ferne ein dickes Lob für euch alle, die die waldpädagogische Arbeit in Berlin so mit Freude und Engagement vorwärts bringen …ich wäre gerne dabeigewesen…toller Bericht ! Bitte weiter so !!!

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