Wilma Wusel entdeckt Greifvögel

Wilma Wusel entdeckt Greifvögel

Hallo du,

na, hast du die Wintersonne auch besonders gern? Es ist schon großartig, in einen blauen Himmel zu blicken und dabei die knorrigen Baumkronen bewundern zu können!

Neulich war ich wieder mal unterwegs. Da hörte ich laute, kräftige Vogelrufe. Das waren diesmal nicht das Krächzen der Krähen, sondern ganz andere Rufe…

Die klangen so kraftvoll, dass mir sofort klar war: Dieser Vogel muss größer als eine Krähe sein! Wieder schmetterte der Vogel seinen eindringlichen Ruf und ich folgte ihm.

Gespannt schaute ich in die kahlen Baumkronen, so dass ich fast über einen Maulwurfhügel gestolpert wäre. Ich blieb stehen und lauschte. Da – der Ruf kam von gar nicht so weit weg! Dort in den Buchen, da muss der Vogel sitzen!!! Ich ging weiter und da entdeckte ich…

… zwar nicht den Rufer, aber sein Zuhause. Ein Nest hoch oben auf einer alten Buche! Wow, das ist ja groß! Nun war ich klüger, denn ich wusste, dass solche großen Nester von Greifvögeln gebaut und in Fachkreisen als HORSTE bezeichnet werden. Also ist der Krakeeler in meinem Wald ein Greifvogel! Wieder schallte es laut durch den Wald – es war ganz nah! Und da sah ich ihn – er saß im Nachbarbaum: Größer als eine Krähe, gräuliches Gefieder! Ach, zu gern hätte ich ihn von Nahem betrachtet…



Auf dem Heimweg machte ich noch eine Entdeckung. Viele Federn lagen auf dem Waldboden verstreut. Die waren eindeutig von einer Taube.

Sollte etwa der Greifvogel etwas damit zu tun haben? Ich schaute mir die Federkiele genauer an. Wenn sie nämlich abgeknabbert sind, dann wurde die Taube von einem Fuchs oder Marder gefressen und wenn die Kiele unversehrt sind, dann hat ein Greifvogel zugeschlagen und gerupft.

Aha, diese Taube wurde von (m)einem Greifvogel erbeutet!

Zu Hause forschte ich mit Buch und Laptop weiter und dann war ich mir sicher, mein geheimnisvoller Vogel ist ein  . . . . . . . . . . . . . .

Ich erfuhr außerdem, dass Habichte, Mäusebussarde und andere Greifvögel im Februar mit ihrer Paarungszeit, die auch Balzzeit genannt wird, beginnen. Deshalb kann man die Vögel nun oft hören und bei ihren Balzflügen gut beobachten.

Ab sofort ging ich auf Habichtpirsch! Ich hörte meinen Habicht nun häufig.

Manchmal konnte ich ihn auch entdecken und mit meinem Fernglas genauer betrachten.

Doch so richtig nah kam ich ihm nie. Naja, er ist eben ein Wildtier!



Da kam mir die Idee! Ich besuche eine Falknerei, dort kann ich gewiss den Greifvögeln auch ohne Fernglas begegnen und noch so manches Wissenswertes über sie erfahren.

Gedacht – getan! Schon machte ich mich auf den Weg zum Falkenhof Potsdam am Ravensberg.

Ich wurde von der Leiterin, Ilka Simm-Schönholz und ihrem Günni herzlich empfangen. Da staunte ich: Ein Huhn auf dem Falkenhof? Lebt es dort nicht gefährlich? Schließlich gibt es Greifvögel, die andere Vögel fressen. Ich denke da nur an (m)einen Habicht. Doch Ilka beruhigte mich: „Nein. Günni lebt in unserem Streichelzoo und ist eins von unseren vielen zutraulichen Tieren.“


Doch nun zum eigentlichen Anlass meines Besuches: Greifvögel aus der Nähe betrachten! Ich folgte Ilkas Einladung, einige ihrer derzeit 42 Vögel anzuschauen. Wow, ich kam gar nicht mehr aus dem Staunen raus. Ob es nun die Turmfalken, Wüstenbussarde oder Truthahngeier waren, jeder Vogel war sehenswert! Dabei erfuhr ich auch sehr viel Interessantes:

Wusstest du, dass der Turmfalke in vielen Berliner Rathäusern brütet oder dass der Wüstenbussard in Gruppen jagt? Dabei nehmen die Vögel verschiedene Rollen ein, fast so ähnlich wie bei Wölfen! Auch die Truthahngeier sind in Trupps unterwegs. Sie jagen aber nicht, sondern lauern auf tierische Verkehrsopfer.


Ilka führte mich auch noch zu ihren Eulenvögeln. Sie erzählte mir, dass weibliche Schneeeulen niemals weiß werden. Aha, da war also Harry Potters gefiederte Freundin Hedwig in den Filmen eigentlich ein Henry oder Herbert. Oder ist es bei Zaubereulen vielleicht anders?

Besonders beeindruckend war es für mich, dem Uhu in seine bernsteinfarbenen Augen zu schauen.

Und wie groß und schön er ist!

Dann präsentierte mir Ilka stolz ihren größten Greifvogel, den Weißkopfseeadler – das Wahrzeichen der USA.

Leider war am Tag meines Besuches kein Flugwetter, so dass ich die Vögel nicht in Aktion sehen konnte.

Aber Ilka tröstete mich und lud mich zu einer ihrer Vorführungen ein, in denen viele Greifvögel im Freiflug präsentiert werden.

Ich dankte Ilka recht herzlich und freue mich schon auf den nächsten Ausflug auf den Ravensberg. Vielleicht sehen wir uns ja, denn ein Ausflug zum Falkenhof Potsdam ist immer reizvoll, für die ganze Familie geeignet und super mit den Öffis zu erreichen!


Hier findet ihr unser Forscherblatt.

Es gibt aber auch noch weiteren Möglichkeiten, den Greifvögeln nahe zu sein:

Adler- und Jagdfalkenhof im Spreewald

Flämingfalknerei

Falknerei im Wildpark Johannismühle

Vogel-Flugshow im Tierpark Berlin

…. und noch mehr spannende Links:

Rufe und Lied des Habichts
(Link zu Deutsche Vogelstimmen.de)

Rufe des Mäusebussards
(Link zu Deutsche Vogelstimmen.de)

Paarung von Habichten mit Besuch von einem mutigen Eichhörnchen
(Link zu YouTube)

Wilma Wusel entdeckt eine weihnachtliche Zauberpflanze

Wilma Wusel entdeckt eine weihnachtliche Zauberpflanze

Hallo du,
der Winter ist da, juhu! Es wird gerade bitterkalt und frostig draußen, aber das hält eine Naturforscherin, wie ich es bin nicht davon ab, raus zu gehen. Mein dickes und borstiges Winterfell hält mich schön warm. Vor allem die feinen Wollhaare speichern die warme Luft an meinem Körper und helfen mir nicht auszukühlen. Ihr könnt dafür eure wetterfesten Winterjacken mit nach draußen nehmen.

Mit diesem dicken Fellmantel ausgestattet, hatte ich große Lust die Stadt zu besuchen. Ich kenne das schon von meinen Wildschweinverwandten, dass sie öfter mal den Wald verlassen, um zu schauen was in der Stadt so los ist. Sie erzählen mir immer die spannendsten Geschichten. 

Auf meinem Weg habe ich einen Fluss gefunden, der sah so einladend aus, dass ich ihm gleich gefolgt bin.

Als ich so spazierte, juckte plötzlich mein Winterfell ganz furchtbar. Ich fand zum Glück gleich eine Robinie mit ihrer dicken Rinde zum Kratzen. Als ich mich so schubberte, sah ich an ihr herunter und entdeckte Fraßspuren. Die waren riesig! Jemand hat ein großes Loch in den Baum geschnitzt? Die Rinde war ganz abgefressen und kahl an der Stelle. Jetzt wird die Robinie von einem Draht geschützt. Ich habe schon so eine Ahnung, wer das gewesen sein könnte.

Auf meinem Spaziergang habe ich auch noch andere Hinweise entdeckt!

Meine Augen folgten dem Baumstamm hoch in seine Krone. Was das für ein schöner Robinien-Kratzbaum war! Seine eiförmigen Blätter lagen schon alle verstreut am Boden. Huch, was ist denn das? Dort hängen mehrere grüne Bälle ganz oben in den Ästen? Das sieht fast aus wie grüne Weihnachtskugeln. Es ist ja auch bald Weihnachten, aber wer würde hier die Bäume schmücken? Das musste ich mir genauer anschauen.

Ich suchte den Boden ab und fand einen grünen Pflanzenzweig. Der sah genau so aus, wie das, was in der Baumkrone hing und muss bestimmt heruntergefallen sein.

Beim Näherkommen konnte ich kleine grüne Blätter erkennen. Die hingen immer zu zweit an einem gegabelten Ästchen. Die Blätter hielt ich an meine Wange und fühlte, dass sie dick wie Leder waren.

Dazwischen hingen runde kleine Beeren. Die waren durchscheinend weiß und ganz prall! Wie wunderlich, sonst werden Beeren meistens im Sommer reif, aber jetzt haben wir den kalten Winter vor uns.

Ich war einfach zu neugierig und habe die Beeren mit meiner Schnauze untersucht. Eine ist dabei zerplatzt und dann ist es passiert, ich habe einen naturgemachten Kleber entdeckt! Meine Schnauze klebte ganz fest zusammen und ich bekam meine Nasenlöcher nicht mehr auseinander. Da bin ich wohl wie ein Sprichwort sagt „auf den Leim gegangen“.

Wisst ihr woher das Sprichwort kommt? Früher wurden Vögel mit diesem klebrigen Saft gefangen. Die Menschen haben Äste mit dem Leim (Kleber) eingeschmiert. Wenn Amseln, Drosseln oder Rotkehlchen sich daraufsetzten, konnten sie nicht mehr wegfliegen. Die Menschen haben die gefangenen Vögel dann mit nach Hause genommen, um im Winter ihre gezwitscherte Musik zu hören. Vor allem die Rotkehlchen waren als „Vogelradio“ begehrt. Zum Glück ist das jetzt verboten! Wir können alle Musik der Welt mit Spotify und Youtube hören, auch das Singen der Rotkehlchen.

Misteldrossel (Pixabay)
Amsel neben der Zauberpflanze (Pixabay)
Rotkehlchen (Pixabay)

Aber die weißen Beeren sind für die Wintervögel ein großer Leckerbissen. Nicht nur die Misteldrossel frisst sie gerne, sondern auch andere kleine Vögel wie die Amseln, Spechte, Meisen, Rotkehlchen, Kleiber und ganz viele mehr. 

Kleiber (Pixabay)

Da hatte ich einen Gedankenblitz! Ich habe diese runden Blätterbälle schon einmal in einer Tür hängen sehen. Ja doch, als meine Freundin Enja das Eichhörnchen und ich darunter standen, hat sie mir einen Kuss auf die Wange gegeben (da bin ich ganz rot geworden). Sie meinte: Wer unter einem Mistelstrauch steht, der bekommt einen Kuss“. Jetzt habe ich es, das sind Misteln! 

Nun habe ich mich gefragt, wie die Misteln eigentlich in die Bäume kommen? Früher dachte man nämlich, dass Misteln vom Himmel gefallen sind und die Götter sie in die Bäume gehangen haben. Dafür gibt es bestimmt auch eine andere Erklärung.

Um das herauszufinden, habe ich mir ein tolles Buch aus der Bibliothek geholt.
Dort stand: Eine Misteldrossel frisst die Beeren und fliegt dann weite Strecken weiter.
Wenn ihr Vogel-MIST auf einen Ast trifft, entsteht dort eine neue MISTel. 

Eine Amsel macht es dafür ganz anders: Das Fruchtfleisch der Beere ist nämlich nicht nur lecker, sondern auch klebrig und schützt den erbsengroßen Samen im Herzen der Beere. Sie muss deswegen ständig ihren Schnabel putzen und schmiert den klebrigen Schleim an einem Zweig ab. Dabei werden die Samen auf dem Baum verteilt. 

Moment mal, wie können die Misteln ohne Wurzeln in der Erde leben? Um das herauszufinden, habe ich eine Mistel ganz vorsichtig am Ast abgeschnitten. Ich konnte sehen, dass aus dem Samen eine kleine Wurzel in den Ast reingewachsen ist. Die Mistel wird also vom Baum gefüttert mit Wasser und Nahrung. Davon sterben die Bäume nicht ab, aber sie werden geschwächt. Deshalb haben Mistel auch den komischen Namen “Schmarotzer“.

Jetzt ist auch das Geheimnis gelüftet:
Die Vögel bringen die grünen Mistelbälle also in die Kronen der Bäume und die Bäume halten die Misteln am Leben! 

Bei meinem Spaziergang traf ich die Mistel wirklich überall!

Eine Pflanze mit Zauberkräften

Aus den tollen Büchern habe ich auch erfahren, dass die Menschen sich früher nicht erklären konnten, wie die Misteln in den Bäumen leben konnten. Deshalb dachte man, dass sie magische Zauberkräfte haben mussten

 

Beim Wort Zauberkraft, fällt mir sofort der Zaubertrank von Asterix und Obelix ein. Die beiden Freunde konnten mit Hilfe eines Zaubersaftes übermenschliche Kräfte bekommen und sich gegen die übergroße Truppe der Römer wehren. Ihr schlauer Druide Miraculix kannte das Geheimnis und wusste, dass nur die Misteln dem Trank seine Zauberkraft verlieh. Aber nicht irgendwelche, sie mussten auf einer Eiche gefunden und mit einer goldenen Sichel geerntet werden.

Auch woanders hat man der Pflanze Zauberkräfte zugesprochen. In der dunklen Jahreszeit hingen die Menschen Mistelzweige an Dächer, Ställe und Haustüren. Dadurch sollten böse Gäste wie Geister, Hexen, Feuer und Blitzeinschläge ferngehalten werden. Liebe Gäste wurden aber besonders herzlich mit einem Kuss empfangen. 

Ich freue mich, dass man diese schöne Idee auch noch heute, zur Weihnachtszeit und im neuen Jahr, bei uns findet. Probiert es doch selber zu Hause aus, das wird bestimmt ein herzlicher Weihnachtsspaß hihi: 

Schaut in der Natur ob ihr Misteln findet, schneidet sie ab, hängt sie auf und gebt euren Liebsten
– Mama, Papa, Oma, Opa, Onkel, Tanten und vielen mehr –
einen dicken Kuss! 


Hier erfährst du noch mehr:

Misteln bei der Sendung mit der Maus

Warum man sich unter dem Mistelzweig küsst

Eine schöne Weihnachtsgeschichte mit der Mistel und der Stechpalme

Wilma Wusel pflanzt einen Baum

Wilma Wusel pflanzt einen Baum

Ich sitze unter einer schönen kleinen Buche, die vor ein paar Jahren von einem Kind gepflanzt wurde. Sicher fragt ihr euch, wieso wir in den Wald zum Bäume pflanzen gehen. Wachsen die dort nicht von alleine?

Hier ist die Erklärung: Die kleine Buche wurde in einen Kiefernreinbestand gepflanzt. Es standen auf der Fläche also nur Nadelbäume. So wie auf diesem Bild.

Doch jetzt wachsen in dem Wald viele kleine Buchen und in einiger Zeit wird es ein Wald sein, in dem Nadel- und Laubbäume gemischt stehen. So ein Mischwald bietet unterschiedliche Lebensräume und ist zum Beispiel besser gewappnet gegen Borkenkäfer oder Wetterextreme.

Ich freue mich besonders, wenn aus Eicheln oder Bucheckern kleine Laubbäume nachwachsen, aber ich helfe auch gerne ein bisschen nach, an Stellen, wo kaum Eichen oder Buchen stehen. Egal ob gekeimt oder gepflanzt, wer Bäume liebt, braucht viel Geduld!

Heute will ich euch mal erklären, wie man einen Baum pflanzt, so dass er eine gute Chance hat, groß und stark zu werden.

Wir haben letztes Jahr kleine Eichen und Buchen gekauft, die schon drei Jahre in einer Baumschule lesen und schreiben gelernt hatten. Nee, Baumschule heißt es nur. Da werden Eicheln oder Bucheckern ausgesät und nach einem Jahr in Reihen auseinandergepflanzt, das nenne man dann tatsächlich verschulen. Nach ein paar Jahren werden sie wieder ausgegraben und dort hingebracht, wo sie endgültig zu Bäumen heranwachsen sollen.

Jetzt haben wir die Pflanzen mit den bloßen Wurzeln auf unserer Pflanzfläche. Sie sind in Tüten gepackt, denn gerade die kleinen Wurzeln sind sehr empfindlich und dürfen nicht austrocknen.

Bevor wir die Bäumchen aus der Tüte nehmen dürfen, muss das Pflanzloch und alles andere perfekt vorbereitet sein. Ich zeige euch, wie es geht:

Zunächst werde ich einen guten Platz für mein Bäumchen aussuchen. Nicht zu nah einen großen Baum, denn er braucht ja Licht und Wasser.

Dann geht es los. Wir benutzen zum Pflanzen einen Pflanzspaten. Der ist sehr praktisch, denn man kann damit ein Loch aus dem Boden ausstechen. Und wenn alles gut geht, dient der Pfropfen im Spaten wieder zum Schließen des Pflanzlochs. Vor dem 1. Spatenstich schiebe ich das Laub oder was sonst den Boden bedeckt etwas zur Seite. Damit keine Blätter oder ähnliches in das Loch fallen und dadurch später Hohlräume entstehen.

Ganz wichtig ist, dass das Pflanzloch tief genug ist, denn die kleine Baumwurzel soll unten nicht geknickt werden. Sonst verbraucht der Baum die ersten Jahre viel Energie, damit alles wieder in die richtige Richtung wächst.

Als nächstes teste ich, ob das Loch passt, dafür darf das Bäumchen aus der Tüte. Wenn das Loch nicht tief genug ist, helfe ich mit der Pfote nach. Die Profis benutzen dafür natürlich den Spaten. Vom Wurzelhals bis zu Wurzelspitze muss alles gerade nach unten in das Pflanzloch reinpassen.

Wenn es passt, kommt der große Moment. Ich halte den Baum fest, so dass er gegen die Wand des Loches lehnt. Der Pflanzpfropf kann das Loch wieder schließen, die Bodenschichtung bleibt intakt.

Der kleine Baum wird so leicht zwischen der Wand des Pflanzlochs und dem Pflanzpfropf eingeklemmt. Die Wurzeln brauchen Kontakt zum Boden, damit sie Wasser und Nährstoffe aufnehmen können und um besser in die neue Umgebung ein zu wachsen. Damit das klappt, wird das Bäumchen noch vorsichtig festgetreten. Dabei darf man die noch dünne Rinde auf keinen Fall verletzen.

Wichtig ist zum Abschluss noch die Zweifingerprobe. Da wird mit Daumen und Zeigefinger vorsichtig getestet, ob das Bäumchen feststeckt. Das lasse ich lieber ein Kind machen. Mit meinen Pfoten geht es nämlich schlecht.

Dann bekommt die kleine Buche noch viele gute Wünsche wie zum Beispiel: genug Wasser, genug Sonne, einen guten Platz im Kronendach. Und natürlich bekommt der Baum einen schönen Namen.

Bald geht es wieder los. Ich darf wieder mit Kindern Bäume pflanzen! Sobald Vegetationsruhe ist, das heißt, wenn die Bäume alle Blätter verloren haben und für den Winter bereit sind, wird gepflanzt!

Dieses Jahr ist die Buche ja Baum des Jahres, da werden wir viele Buchen pflanzen. Vorher wird noch ein Zaun um die Fläche gebaut, damit nicht im Winter die hungrigen Rehe alle wichtigen Knospen abfressen, denn dann wird das nichts mit der großen kräftigen Buche in 100 Jahren.

Wir pflanzen die Bäume für unsere Kinder, Enkel und Urenkel und für die Tiere, die ganze Natur und unser Klima!

Probiert doch mal eine Eichel oder Buchecker einzupflanzen. Um zu beobachten, wie ein kleiner Baum wächst, funktionieren auch Kastanien prima. Manchmal findet man sogar Eicheln, aus denen schon kleine Wurzeln herauswachsen, dann Vorsicht, dass sie nicht abbrechen. Diese Baumsamen brauchen nur Erde, Wasser und irgendwann Licht zum Wachsen. Ihr könnt das dieses Jahr super ausprobieren, denn es gibt viele Eicheln und Bucheckern.

Ach und Eicheln und Bucheckern sind ja meine absolute Lieblingsspeise, da muss ich mich immer bremsen, dass auch welche liegen bleiben um groß zu werden, aber hier ein Tipp für Euch: Rohe Eicheln enthalten viele Gerbstoffe, die könnt ihr nicht essen! Aber Bucheckern schmecken auch für Menschen sehr lecker! Nur auch da nicht zu viele roh essen!


spannende Links

Wo kommen die Samen her und wie geht es los in der Baumschule
(Link zu kinder.wdr.de)

Ein Baum wird gefällt
(Link zu wdrmaus.de)

Was wird aus dem gefällten Baum?
(Link zu wdrmaus.de)

Wie pflanze ich eine Eiche?
(Link zu kruschel-kinder.de)

Warum macht es Sinn Bäume zu Pflanzen?
(Link zu Naturdetektive.bfn.de)

Informationen für Erwachsene
(Link zu Utopia.de)

Hier könnt ihr bei richtigen Pflanzeinsätzen mitmachen
(Link zu berwaldprojekt.de)


Detektivblatt “ein Wald beginnt”

Wilma Wusel entdeckt Spinnen

Wilma Wusel entdeckt Spinnen

Hallo du,
der Herbst beginnt!!! Und wenn ein Herbstanfang schöne sonnige Tage hat, dann nennt man ihn auch Altweibersommer. Das hast du sicher schon einmal gehört. Aber wieso heißt er so?

An sonnigen Tagen kannst du jetzt nämlich viele weiße Fäden zwischen den Pflanzen entdecken und diese erinnern angeblich an die weißen Haare von alten Frauen. Hihi – eine schöne Vorstellung: Alte Frauen kämmen sich, säubern dann ihre Bürsten und lassen ihre langen weißen Haare vom Winde verwehen…

Aber in Wirklichkeit sind ja Spinnen für den zarten Zauber verantwortlich. Denn zum Herbstanfang spannen besonders viele Spinnen ihre Netze. Ihre Spinnfäden schweben dann in der Luft oder sind an Gräsern und Büschen zu sehen.


Erst neulich habe ich ein schönes Netz einer Spinne entdecken können: Wow, das sah im Morgenlicht besonders schön aus!!

Solche kleinen Tiere können solche wunderbaren Gebilde zustande bringen. Wie machen die das bloß??? Und verheddern sie sich nicht mit ihren acht Beinen?

Zu Hause fand ich eine super Erklärung für meine Frage.

Später entdeckte ich noch andere Spinnennetze, die gar nicht rund waren. Das Gespinst von einigen war fast so dicht wie Stoff…

Aha, es gibt also verschiedene Netzformen bei den Spinnen! Und die Art ihrer Netze ist namensgebend für die verschiedenen Spinnengruppen. Es gibt z.B. Winkelspinnen, Baldachinspinnen, Radnetzspinnen und Dreiecksspinnen.


Na, erkennst du welche Netze von welcher Spinnengruppe gebaut wurde?


Nun hatte ich aber auch von Wolfsspinnen gehört.

Bauen die etwa keine Fangnetze? Jagen die ihre Beute am Boden? Und wenn ja, verfolgen sie die wie Wölfe?

Ich machte mich also auf die Suche nach diesen Bodenspinnen. So richtig Glück hatte ich leider nicht. Ich entdeckte zwar eine kleine Spinne, die im Laub winzig kleine Netze webte, und auch einen langbeinigen Weberknecht – doch eine Wolfsspinne fand ich nicht.


Deshalb baute ich eine Bodenfalle. Ich buddelte ein Loch für eine Schale. Dann klopfte ich die Erde am Rand der Schale fest und achtete darauf, dass der Schalenrand direkt mit dem Boden abschließt. Eine Abdeckung sollte vor Regen schützen. Am nächsten Tag schaute ich nach und …
… war enttäuscht ☹. Es waren zwar einige Krabbeltiere in meine Falle gegangen, jedoch keine Wolfsspinne. Als ich die kleinen Tierchen freiließ, entdeckte ich, dass unter ihnen auch eine winzige Spinne war. Nach meinem Fangversuch beseitigte ich meine Bodenfalle und gestaltete alles wieder so, wie ich es vorgefunden hatte. Denn das ist wichtig, schließlich war es ja eine TierFALLE.


Nun gut, dann musste mir eben ein Spinnenbuch weiterhelfen. Ich las tolle Dinge über die Wolfsspinne. Es gibt ganz viele Arten von Wolfsspinnen. Sie jagen anderen Bodentiere mit ihren langen Beinen hinterher, springen diese dann an und töten sie mit einem Giftbiss. Ist doch so ähnlich wie bei Wölfen, oder?

Ich erfuhr aber auch noch andere interessante Dinge über Spinnen:

Wusstest du, dass Weberknechte ihre Beine abstoßen können, um ihre Fressfeinde zu irritieren?

Wusstest du, dass Spinnenfäden stärker als Stahl und trotzdem elastisch sind und dass lange daran geforscht wurde, um solch ein Material herstellen zu können?

Wusstest du, dass es von 100.000 Spinnentieren weltweit nur eine Wasserspinne gibt?

Wow – die Spinnenwelt ist ja super interessant!!! Von wegen PFUI SPINNE!


Obwohl, vor einem Spinnentier sollten wir uns alle in Acht nehmen. Weißt du wie es heißt?

Es heißt:  EKCEZ  


Hier erfährst du noch mehr über Spinnen

Was ist typisch für Spinnen? Kurz zusammengefasst…
(Link zu Löwenzahn)

Spinnenrettung leicht gemacht
(Link zu pindactica.de)

Eine Spinnenforscherin ist bei Fritz zu Gast
(Link zu Löwenzahn)

Anna und die wilden Tiere: Keine Angst vor Spinnen
(Link zu YouTube)

Lexika für Kinder:
Klexikon
Naturdetektive


Forscherblatt zum Thema Spinnen

Wilma Wusel entdeckt einen neuen Waldspielplatz

Wilma Wusel entdeckt einen neuen Waldspielplatz

Hallo du,

na, bist du jetzt auch so oft wie möglich im kühlenden Wald unterwegs? Sommertemperaturen sind ja ganz schön, aber wenn es zur Hitze ausartet, dann suche ich gern schattige Plätze auf. Ja und einer meiner Lieblingswälder in Berlin, der Plänterwald, hat viele alte Laubbäume, die mir Kühlung und Sonnenschutz bieten.

eine große Buche

Mein letzter Waldbesuch endete aber nicht wie geplant, denn als ich es mir gerade unter einer großen Buche gemütlich machen wollte, schreckte ich auf.

Laute Motorgeräusche, kräftige Hammerschläge und lärmende Sägen störten mich in meiner Mittagsruhe.

Das machte mich neugierig und ich eilte dem Krach entgegen. 

saftig grüne Buchenblätter
Für einen Spielplatz wird viel Holz gebraucht

Wow- ich entdeckte eine richtig große Baustelle und das mitten im Wald!!! Ja sogar ein Bagger war da! Doch die dort arbeitenden Menschen sahen nicht wie Bauarbeiter*innen aus, sondern erinnerten mich eher an Forstleute.

Und richtig, es waren Mitarbeiter*innen der Berliner Forsten. Sie erzählten mir, dass hier einer der größten Waldspielplätze von Berlin entstehen soll.

Manche Stämme werden tief in den Boden eingegraben

Deshalb sind sie so emsig: sie sägen viele Bretter, vermessen Balancierbalken und gestalten neue Spielgeräte.
Und das Holz, das sie verarbeiten, stammt von Bäumen, die sie im Berliner Wald ausgesucht und dann gefällt haben.

Eine Forstwirtin meinte: „Wir brauchen nämlich für die Spielgeräte hartes und festes Holz. Dafür eignen sich besonders Eichen und Robinien!“ 
Sie zeigte mir einen Robinienstamm und machte sich gleich an die Arbeit. Ich staunte, denn sie schälte diesen wie ich eine Karotte.  
„Die Rinde muss ab, damit das Holz länger hält und geschliffen werden kann.“ Ich versuchte, ihr zu helfen, musste aber bald merken, dass solch ein Entrinden sehr anstrengend ist! Puh!! Aber die frische Rinde roch toll…  

Mit diesem Schaber wird die Rinde abgemacht

Da der Spielplatz Anfang Juli eröffnet werden soll, hielt ich die fleißigen Forstwirt*innen nicht mehr mit meinen Fragen auf, sondern bewunderte schon die ersten Spielmöglichkeiten. Na, das wird ein Spaß, wenn wieder alle Kinder den Waldspielplatz nutzen dürfen! 

Auf meinem Rückweg zur alten Buche stutzte ich: „Nanu, die Rinde kenn‘ ich doch? Die habe ich doch auf der Spielplatzbaustelle von Stamm geschält. Ist das etwa eine Robinie? Ach, da sind ja auch ihre Blätter! Die kenn‘ ich doch! Die nehme ich öfter mal für meine Abzählspiele!“  

Bei meinem Abzählspiel zupfe ich mit jedem Begriff ein Blättchen ab und der Begriff am letzten Blättchen geht in Erfüllung (oder auch nicht😊)
z. B. für die Wettervorhersage für mein Geburtstag nutze ich: „Sonne, Wolken, Regen“, für meine Teilnahme am nächsten Wildschweinrennen zähle ich: „Sieg, Mittelfeld, Letzte“ oder für mein Blick in die Zukunft nehme ich ”Professorin, Bäckerin, Ingenieurin oder Schriftstellerin”. 

Als ich weiterging kam ich zu einem Platz mit ganz vielem alten Holz und tollen Stöcken. Der Platz erinnerte mich sofort an die Wald-Baustelle. Da kam mir eine Idee: Ich bau mir einen eigenen Waldspielplatz mit Hütte, Wippe und Balancierstrecke. Das wird toll!!!

Werde doch auch du bei deinem nächsten Waldaufenthalt ein*e Spielplatzerbauer*in!!!


Spannende Links

Die Berliner Waldspielplätze
(Link zu berlin.de)

Bauanleitungen für deinen eigenen Waldspielplatz:

Turm im Wald
(Link zu youtube.de)

Kugelbahn
(Link zu wanderverband.de)

Waldhütte bauen
(Link zu geo.de)


Detektivblatt “Waldspielzeug”

Drucke Dir hier dein Detktivblatt aus und fange sofort an zu spielen.


Wilma Wusel entdeckt Baumkinder

Wilma Wusel entdeckt Baumkinder

Hallo du, der Frühling ist da!!! Freust du dich auch so darüber wie ich? Überall blüht und zwitschert es – ich habe sogar auch schon eine Nachtigall gehört, die nun nach langem Flug aus dem Winterquartier auf Partnersuche ist. Hast du auch schon zurückgekehrte Zugvögel wie den Weißstorch, Kuckuck und die Schwalbe gesehen oder gehört?

Ja, ringsumher beginnt nun wieder neues Leben! Viele Vögel haben bereits ein Nest gebaut und bei einigen sind sogar schon kleine Vogelbabys geschlüpft.

Auf meinem letzten Spaziergang habe ich auch Babys entdeckt, und zwar Baumbabys! Doch es war mir erst gar nicht klar, dass es kleine Bäume waren. Sie sahen so ganz anders aus!

Das eine Baumbaby erinnerte mich an einen Propeller und das andere sah wie eine Muschelpflanze oder besser noch, wie eine Pflanze mit Elefantenohren aus!

Erst später erfuhr ich, dass diese Baumbabys Keimlinge genannt werden und ich sah dann auch, dass aus dem Propeller Spitzahornblätter wuchsen. Aha, so also begann auch das Leben von meinem Baumfreund Hartmut!!!

Wow, und aus der Muschelpflanze reckten sich dann Buchenblätter!

Jaja, auch ein großer, starker Baum fängt eben klein an und muss sich auch gedulden, bis er zu den Großen gehört!

Beim nächsten Erkundungsgang konnte ich sogar noch größere Geschwister meiner Baumbabys, oh pardon der Keimlinge, entdecken.
Daraus machte ich ein Spiel: Ich suchte zunächst ein Bäumchen was genauso groß war wie ich, dann schaute ich nach größeren, bis ich eines fand, unter das ich mich stellen konnte. Beim Spitzahorn fand ich schnell die verschiedenen Größen, ohne dass ich den Ort verlassen musste.

Bei der Buche musste ich länger suchen. Woran das wohl liegt???



Außerdem machte mich noch etwas stutzig; so viel ich auch suchte, ich fand in der Nähe der Spitzahornkinder nirgends einen großen Ahornbaum. Bei den Buchenkindern fand ich dagegen schnell die „Mutter“.

Ich überlegte: Ob das mit den Früchten der Bäume zu tun hat? Denn ich kann mich noch gut erinnern, dass die Ahornnasen beim letzten Herbststurm wie Propeller durch die Luft flogen (ach, deshalb sehen wohl auch die Keimlinge so aus). Und beim Pilze sammeln fiel mir eine Buchecker fast auf den Kopf!

Hm, da ist es wieder – ein neues Naturrätsel, was es zu lösen gibt!!!


Ich bin davon überzeugt, dass mir dies gelingen wird, doch jetzt werde ich erstmal die Frühlingstage genießen und mich an dem frischen Grün des Blätterdachs im Wald erfreuen. Kommst du mit?


Detektivblatt Baumkinder

Drucke dir das Detektivblatt aus und gehe auf Entdeckungstour im Wald.

Spannende Links:

Anna und der Ahorn (YouTube ab Minute 2:10)

Anna und die Buche (YouTube ab Minute 3:13)

Umfangreiche Fotosammlung von Baumkindern
(Website des Schulbiologiezentrums Hannover)

Basteln:

Wie passt das Buchenblatt in die Knospe und was ist eigentlich Bionik?
(Buchenblattfaltung auf pindactica.de)