Baumgesichter

Baumgesichter
oder
Eine ungewöhnliche Begegnung mit Bäumen

Bereits im ersten Lockdown waren die Kulturschaffenden zum Nichtstun verdammt.  Ihr Elan, ihre Kreativität und Phantasie waren ausgebremst worden und deshalb suchten viele die erwachende Natur als Ausgleich und Inspirationsquelle.

Spencer guckt in die Luft…

So kam es im letzten Frühjahr zu folgender Begegnung:

Zwei Ensemblemitglieder des Theaters Pforzheim trafen sich im Stadtpark.
Der Eine ging auf sehr ungewöhnliche Art von Baum zu Baum, darauf meinte der Andere: „Hey Spencer, heißt deine nächste Hauptrolle Hans, guck in die Luft?“ Die Antwort kam prompt: „Schön wär’s! Nee, ich kann hier ganz viele skurrile Baumwesen entdecken. Schau mal hier!“

Sein Kollege folgte dieser Einladung und seitdem kann man im Stadtpark des Öfteren zwei Männer beobachten, die ihre Blicke gen Himmel richteten und somit so manche originelle Baumbegegnung hatten.

…und entdeckt Baumgesichter

Besagter Spencer frönt seinem Hobby schon seit Jahren und veröffentlicht seine „Baumgesichter“ auf der homepage: www.spencermason.de

Hier können Sie auch etwas über seine Person, Motivation und Arbeitsweise erfahren.

Folgendes haben wir von seiner Website entnommen:

VIVIEN SIGMUND ÜBER SPENCER MASONS BAUMGESICHTER

„Manchmal schaut man eine Fotografie von Spencer Mason an und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Da starrt man auf ein Blättergewirr, das sich fröhlich auf der Bildfläche ausbreitet, ungezähmt, nur seiner eigenen Ordnung gehorchend,…
…Und endlich… macht es klick und wie bei einem Vexierbild starrt man gebannt in ein Gesicht, das sich aus dem Wirrwarr herauskristallisiert hat.

Da formieren sich Blüten oder Blätter zu Augen, Zweigchen zeichnen eine feine Nasenlinie nach, Gestrüpp sprießt mit einem Mal auf Köpfen, Astgäbelchen konturieren Wangenknochen.
Ganz unprätentiös nennt Spencer Mason seine Fotografien denn auch „Baumgesichter“ und vage fühlt man sich an das Mondgesichtprinzip erinnert: Punkt, Punkt, Komma, Strich…
…Es gibt Alte und Junge, Große und Kleine, Comicartige und Abstrahierte, Picassos und Piktogramme, Zarte und Kräftige, Deutliche und Versteckte…

…Der Blick nach oben vermag es, ganz gegenläufig den smartphonegegängelten Bürger zu erden, herunterzuholen aus der atemlosen Hektik des Alltags. Vielleicht beantwortet das, zusammen mit der Tatsache, dass Mason über 700.000 Bilder pro Jahr schießt, die Frage, ob Spencer Mason je nach unten blickt beim Laufen. Er tut es nicht. Er hat sogar Plastiküberzieher für seine Schuhe in der Fototasche, um nicht auf die allzu profanen Hundehaufen achten zu müssen. Denn die können einen auch herunterholen. Auf den Boden der Tatsachen allerdings nur…“


Wir möchten Sie hiermit anregen, auf dem nächsten Spaziergang durch den Park oder Wald Ihren Blick zu schärfen und den Blickwinkel zu ändern, um somit mal ganz andere Eindrücke erhalten zu können.

Solch ein Perspektivwechsel tut in jedem Falle gut, so lenkt er vom Alltag ab, regt die Phantasie an und verleitet zum Austausch mit anderen. Ganz gewiss kann er aber ein Lächeln ins Gesicht zaubern, das ist zwar in der Zeit der Masken nicht immer sichtbar, aber besonders wohltuend…


Spencer Mason

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